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  Passo di Gavia 27.04.2024 04:08 (UTC)
   
 

Passo di Gavia (2621 m)

Der Gaviapass ist die 44 km lange Verbindung zwischen Bormio im Norden und Ponte die Legno im Süden. Mit seinen 2621 Metern Höhe ist er nicht nur einer der höchsten Alpenpässe, sondern auch der vielleicht "wildeste" und ursprünglichste. Oft ist dieser Pass der höchste Punkt ("Cima Coppi") des Giro d'Italia, und er erlangte vor allem im Jahr 1988 Berühmtheit, als ein Schneesturm für total irreguläre Verhältnisse sorgte und einige Fahrer auf der Abfahrt hinunter nach Bormio fast erfroren wären.
Mit solchen Verhältnissen musste ich mich am 4.9.2010 zum Glück nicht herumschlagen, aber von Kaiserwetter war auch keine Spur mehr zu sehen. Dunkle Wolken verhüllten die Bormio umgebenden Berge, und es regnete zeitweise. Da ich aber bereits das Abenteuer "Stilfser Joch mit dem Auto" hinter mir hatte und auch die Parkplatzsuche in Bormio alles andere als lustig war, konnte mich nichts mehr schocken. Also - Trinkflaschen gefüllt, Rucksack aufgehuckelt und rauf aufs Rad.



Bormio ist der Ausgangspunkt zu zwei der höchsten Alpenpässe.


Die ersten 10 Kilometer bis S. Caterina verlaufen auf einer breiten Straße, die nur im idyllischen San Antonio mit enger Pflasterstein-Ortsdurchfahrt unterbrochen wird. Steigung gibts zunächst so gut wie keine (gut zum Warmfahren!).


Das urige Dorf St. Antonio mit seiner weniger schönen
Kopfsteinpflaster-Durchfahrt

 
Die Straße führt nun immer weiter das Valvurva-Tal hinauf, wo zeitweise auch erstmals an der 10-Prozent-Marke gekratzt wird. Mir machte das aber aufgrund der vorzüglichen Straßenqualität gar nichts aus. Ohne Probleme ereichte ich St. Caterina.
Danach ändert sich der Charakter der Straße. Sie wird schlagartig schmaler, und eine Gruppe von 10 Serpentinen führte mich aus dem Tal hinauf in den Hang. Zunächst verläuft die Straße nur im Wald und ist auch nicht übermäßig steil (immer so zwischen 7 und 9 Prozent).
Diese Kehren sollten dann aber auch schon die letzten bis zur Passhöhe sein.
Als ich schließlich aus dem Wald herauskam, warteten die giftigsten Passagen des gesamten Anstiegs auf mich (mehrere kurze Rampen mit ca. 15 %). Doch der Gavia - so rauh und wild seine Umgebung auch ist - erwies sich für mich immer wieder als gnädiger Pass, der mir mit eingestreuten flacheren Passagen Raum zum Durchschnaufen gab..
 


Langsam weicht der Wald
 
 

Dann wurde es wirklich hochalpin. Steil und kurvenreich, aber ohne Serpentinen, zieht sich die Trasse am Hang hoch. Ich wartete darauf, endlich die Passhöhe zu Gesicht zu bekommen. Doch das sollte noch dauern! Und ich war langsam aber sicher kaputt; trotz niedriger Temperaturen floss der Schweiß in Strömen! Aber die faszinierende Landschaft ließ alle Mühen vergessen.



Immer höher gehts hinauf



Kurz vor der Passhöhe ist der hochalpine Charakter der Strecke
deutlich zu erkennen.

 
Hinter dem Rifugio al Berni di Gavia flacht die Strecke plötzlich ganz ab. Dann nochmal gut 2 Kilometer mit knapp 5 %, vorbei an einem kleinen See, und ich war oben. Leider pfiff hier ein kalter Nordwind, sodass ich mich schnell in die Hütte verzog. Dort konnte ich mich aufwärmen und an Fotos dieser legendären 88er-Etappe des Giro ergötzen.

 

Geschafft! Aber nichts wie rein in die Hütte - es hat keine 5 Grad hier oben!
 
Die Abfahrt begann dann tatsächlich in einem kurzen Graupelschauer. Doch dann blieb es trocken und mir blieb Muße für den einen oder anderen Fotohalt. Auch war der Straßenbelag fast im gesamten oberen Bereich von hervorragender Qualität (teilweise komplett neue Asphaltierung). Einen Riesenspaß machte die Abfahrt aber erst ab St. Caterina auf der breiten Straße.
Fazit: Der Gavia erwies sich als würdiger Abschluss einer schönen, abwechslungsreichen Radsaison 2010. Leider spielte das Wetter nicht immer mit, aber hoffen wir auf Besserung im Jahr 2011. Ich freue mich drauf!

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  Letztes Update: 28.12.2023
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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