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  Musik 26.04.2024 11:26 (UTC)
   
 

Die Rock- und Popmusik - eines meiner Lieblingshobbys

So 1973 muss es wohl gewesen sein: Völlig neue Klänge drangen am Samstagnachmittag aus den Lautsprechern des alten Röhrenradios meiner Eltern (sehr zu deren Verdruss). Dieses Gerät - es hatte als einziges eines ehemaligen "Musikschrankes" die Kindheit von 4 Geschwistern überlebt - führte bis dato nur ein Schattendasein. "Heute im Stadion" auf Bayern 1 (mit dem legendären Moderator Fritz Hausmann) war die einzige Sendung, die regelmäßig in der alten Kiste lief.
Doch auf einmal: Nix mehr Fußball, der RIAS-Treffpunkt mit Popmusik nach Hörerwünschen war angesagt. Für die Hörer in der DDR gedacht, profitierte auch ich im grenznahen Raum davon (mehr erfährst du auf der Radioseite). Und wurde zum großen Rock- und Popmusikfan, der heute eine doch beachtliche LP- und CD-Sammlung sein Eigen nennen kann.
Los gings musikmäßig für mich eigentlich ein paar Jahre vorher mit Konsorten wie Michael Holm (übrigens ein überaus intelligenter Mensch und fähiger Musiker - aber damals sang er halt Schlager wie "Tränen lügen nicht"...uuuäääähhh!!) oder Chris Roberts (Cindy & Bert nicht zu vergessen...), die ich als Kind in der ZDF-Hitparade bei Dieter Thomas Heck mit Begeisterung anschaute (und -hörte) sowie Ilja Richters "Disco". Eine Zwischenstation waren dann die "Schlager der Woche" auf Bayern 2 (später dann Bayern 3), die jeden Freitag ausgestrahlt wurden und eine Pflichtsendung waren, seit ich im Juli 1973 meinen ersten Cassettenrecorder geschenkt bekam. Diesen stöpselte ich dann an besagtes Röhrenradio und schnitt alles mögliche mit. Sweet und Slade röhrten durch den Äther (Glitter-Rock war angesagt), daneben behauptete sich der deutsche Schlager mit seinen Herz-Schmerz-Liedchen mit Bravour.
Mein Hauptinteresse aber galt fortan immer mehr dem "Treffpunkt" auf RIAS 2 mit seinen fachkundigen Moderatoren sowie der von 1975 bis 1981 jährlich ausgestrahlten losen Reihe "Rock over RIAS" (Näheres ebenfalls auf der Radioseite). Während aller dieser Sendungen spielte ich mit meinem Konfirmationsgeschenk - einen GRUNDIG-Radiorecorder - weit mehr als 150 Cassetten voll, bis ich mir Mitte der 80er eine eigene Stereoanlage zulegte und selbst unter die Platten-(später: CD-)Käufer ging.



Mein Radiorecorder (Baujahr 1975) ist heute kaputt; als
Erinnerung habe ich ihn mir behalten


Ja, die gute, alte Rockmusik! Uriah Heep ("Wer sie mag, der mag sie. Wer Musik mag, der mag sie nicht!"), Deep Purple, Led Zeppelin, The Who, Pink Floyd, Lynyrd Skynyrd, Queen, Eagles, natürlich die Stones - das waren nur einige der Aushängeschilder damals in den 70ern. Hauptsache, laut wars (wenn ich mir aber heute manche Songs anhöre, muss ich schon Zweifel an meinem damaligen Geschmack aufkommen lassen). Aber es wurden Titel veröffentlicht, die noch heute jeder kennt (Stairway to heaven, Smoke on the Water, Sweet Home Alabama, Wish you were here, Bohemian Rhapsody, Hotel California oder Radar Love, um nur ein paar Beispiele zu nennen). Stücke für die Ewigkeit, die auch der heutigen Jugend ein Begriff sind.
Ende der 70er dann ein Aufschrei: Punkrock war in. Das Aufbegehren gegen die verkrusteten Strukturen in der Musik. Sex Pistols & Co. mischten die Szene auf - und waren genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren. Mir hat der Punkrock nicht sonderlich gefallen, aber in seinem Windschatten tauchten neue wirklich hervorragende Bands (The Jam, Dr. Feelgood) auf oder kämpften sich alte Recken wieder nach oben (Dave Edmunds).
Leider wurde die Rockära Ende der 70er vom wohl Schlimmsten abgelöst, was die populäre Musik in ihrer Geschichte mitgemacht hat: Die Disco-Welle. Eine einzige Katastrophe. Jeder sprach von John Travolta und den plötzlich so wundersam hohen Stimmen der Bee Gees. Ich freute mich, dass neben dem ganzen Mist aber auch gute neue Gruppen auftauchten (z.B. Dire Straits!!) oder sich andere alte Bekannte wiedermeldeten (Paradebeispiele: Pink Floyd mit "The Wall", Led Zeppelin mit "In through the out door" oder die Eagles mit "The long Run"). Und dass es Abba gab. Dass ein Rockmusikfan sich die vier Schweden überhaupt anhört...aber man mag mich steinigen: Ich fand Abba gut und tue das heute noch. Die haben beständig schlicht und einfach schöne, zeitlose Musik gemacht und basta!
Anfang der 80er machte sich dann immer mehr der Mainstream breit. Alles überlagerte die Neue Deutsche Welle. Primitivmusik mit Primitivsttexten ("Da Da Da") ließ die Diskotheken kochen, sehr zu meinem Verdruss. Ich durchlebte damals nämlich gerade meine "Disco-Zeit", die auch meinem Geschmack vorübergehend schwer schadete. Nur dieser Tatsache ist es womöglich geschuldet, dass ich eher wohlwollend ein immer seichter werdendes Niveau der Musiklandschaft im Radio registrierte; die Journeys, Hearts und Starships waren auf einmal so richtig austauschbar geworden. Aber es dudelte so schön vor sich hin...
Erfreulicherweise tauchte Anfang der 80er, fast unbemerkt wegen der NDW, mit BAP eine Band auf, deren Werdegang ich bis heute verfolge (und bereits auf X Konzerten war, die nicht selten knapp 4 Stunden dauerten). Und auch wenn von der Urbesetzung nur noch Sänger und Texter Wolfgang Niedecken übrig geblieben ist: Abgsehen von einigen kleineren Ausrutschern sind ihre Songs allesamt hörenswert, und wer sich die Mühe macht, die Kölschen Texte zu verstehen, wird auch hier einen gewaltigen Unterschied zur breiten Masse feststellen können.
Dann war meine Radio-Aufnehmzeit aber auch bald vorbei; irgendwie hatte mich das Interesse am Radiohören sowieso verlassen. Meinen Horizont konnte ich aber trotzdem immer mehr erweitern - es gab genügend Freunde mit riesigen Plattensammlungen. Auch gehörten Besuche in Schallplattenläden zur schönen Regelmäßigkeit. Stöbern in Plattenregalen, das war klasse! Die heutige Streaming- und mp3-Generation weiß ja gar nicht, was ihr entgeht!
Was dann spätestens in den 90ern verloren ging, war die Kontinuität in der Musikszene. Eintagsfliegen lösten die Dauerbrenner ab, von den Medien geförderte Allerweltsinterpreten und -gruppen mit musikalisch eher bescheidenem Niveau waren mehr gefragt als Qualität. Naja, man hatte auch die Jugend als Konsumenten entdeckt und musste nur die richtigen "Produkte" auf den Markt werfen. Vor allem Boygroups waren eine Zeitlang große Mode. Krasse Beispiele gefällig? New Kids on the Block, Backstreet Boys, N'Sync, East 17. Und so weiter. Dagegen gleicht es fast einem Wunder, dass sich Interpreten wie Bruce Springsteen oder Bon Jovi nun schon über 40 Jahre mit nach wie vor jedem ihrer neuen Alben ganz vorne in den Charts platzieren können. Peinlich wird es aber andererseits, wenn sich Fragmente der Urbesetzung unter dem Original-Gruppennamen noch durchhangeln und meinen, den Namen finanziell ausschlachten zu können (Queen!!!!).
Dennoch verloren durch den Niedergang der Radiokultur viele der wirklich guten Musiker und Bands ihre Präsenz in den Medien. Heute werden Hits in den Rundfunkstationen gemacht; man muss die Titel nur oft genug spielen. Das schließt natürlich nicht aus, dass auch mal ein guter Song darunter ist; da aber das Tagesprogramm eines Senders sowieso nur noch aus einem Kern mit sich dauernd wiederholenden Liedern besteht, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering. Der Geschmack der breiten Hörerschaft, die die Quote macht, ist natürlich entscheidend.
Ich selbst habe sicherlich versucht, mit meinem Musikgeschmack mit der Zeit zu gehen (bei meinem Beruf als Lehrer bleibt mir ja gar nichts anderes übrig), aber vieles spricht mich heute nicht mehr an.
Doch bei genauem Hinhören findet man auch heute noch musikalische Perlen, die man sich nicht entgehen lassen darf!
Dass ich aber wirklich nicht mehr ganz up-to-date bin, zeigt die Tatsache, dass ich vor einigen Jahren Stefanie Heinzmann für eine Klassenkameradin meiner Tochter gehalten habe. Dabei ist die doch sogar eine recht Gute und hat den Durchbruch mittlerweile auch geschafft.
Zum Schluss noch ein bisschen Nostalgie: Ich träumte von einem Konzert "Songs an einem Sommerabend", mit Albert Hammond und Gordon Lightfoot. Albert Hammond trat dann am 20.07.2018 tatsächlich in Kulmbach auf der Plassenburg auf. Gordon Lightfoot ist am 1.5.2023 verstorben - einer der ganz Guten hat uns verlassen. Die beiden wurden in den 1970ern bekannt. Wetten, dass sie von den heute unter 30jährigen kaum einer kennt / kannte?




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  Letztes Update: 28.12.2023
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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